Nissan GT-R LM Nismo: Radikale Idee, kurzer Auftritt

Der Nissan GT-R LM Nismo

Im Jahr 2015 sorgte Nissan für Aufsehen. Mit dem GT-R LM Nismo betrat ein Fahrzeug die Bühne, das mutiger kaum hätte sein können.

In einer Klasse, die von Mittelmotoren und Allradantrieb dominiert wurde, entschied sich Nissan bewusst für das genaue Gegenteil – Frontmotor und Frontantrieb. Ein Konzept, das so radikal war, wie es selten zuvor im Prototypensport.

Schon vor dem ersten Renneinsatz polarisierte der GT-R LM Nismo. Für die einen war er ein Geniestreich, für die anderen ein technisches Wagnis ohne Zukunft. Was dabei in seinen Grundzügen steckte, war zweifellos ein faszinierendes Stück ingenieurstechnischer Ambition.

Technische Daten im Überblick:

  • Motor: 3,0-Liter-V6-Twinturbo
  • Leistung (Verbrenner): ca. 500 PS
  • Hybridsystem: KERS-basiert, geplante Zusatzleistung bis 750 PS
  • Antrieb: ausschließlich Frontantrieb
  • Getriebe: sequenzielles 5- oder 6-Gang-Getriebe, vor dem Motor platziert
  • Top-Speed: bis zu 366 km/h auf der Mulsanne-Gerade in Le Mans

Fortschritt trifft Realität

Natürlich war klar: ein derart unkonventionelles Konzept würde seine Zeit brauchen, um zu reifen. Erste Tests zeigten Leistungsspitzen und viel Potenzial, doch der Übergang in den Renneinsatz offenbarte gravierende Schwächen. Diese lagen besonders beim komplexen Hybridsystem. Was auf dem Papier nach einer Revolution aussah, funktionierte auf der Rennstrecke nur bedingt – oder gar nicht.

Als der GT-R LM Nismo seinen einzigen offiziellen Auftritt bei den 24 Stunden von Le Mans 2015 hatte, stand das Projekt unter enormem Druck. Die drei eingesetzten Fahrzeuge erreichten am Ende nie die Ziellinie und verschwanden anschließend aus dem Motorsport. Der GT-R LM Nismo mag gescheitert sein, aber er scheiterte groß. Genau das macht ihn bis heute interessant. Er steht für Innovationswille, für das bewusste Austesten von Grenzen, für den Willen, Konventionen nicht nur infrage zu stellen, sondern aktiv zu brechen.

Mehr über diesen einmaligen Prototypen erfahrt Ihr in unserem Video:

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