Die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) startete mit einem ereignisreichen Rennen in die Saison 2025. Beim 1812 km langen Rennen in Katar setzte sich Ferrari am Ende mit einem beeindruckenden Dreifachsieg durch.
Das Rennen begann mit Antonio Giovinazzi im Ferrari #51 auf der Pole-Position. Der italienische Rennstall zeigte von Beginn an seine Stärke, als alle zwei Ferrari-Fahrzeuge zeitweise das 18 Fahrzeuge starke Feld anführten. Die Anfangsphase war geprägt von intensiven Positionskämpfen und einigen Zwischenfällen vor allem im GT3-Feld, die erste Full-Course-Yellow-Phasen zur Folge hatten. Diese Ereignisse brachten Dynamik ins Rennen und zwangen die Teams nach wenigen Stunden zu taktischen Anpassungen.
Im weiteren Verlauf zeigte sich die überlegene Stärke der Ferrari in Katar. Der #51 Ferrari schien zunächst das Rennen zu kontrollieren, bis eine Durchfahrtsstrafe wegen eines Vergehens unter VSC-Bedingungen das Team zurückwarf. Dies eröffnete dem privaten Ferrari #83 von AF Corse die Chance, die Führung zu übernehmen. Der #50 Werksferrari geriet nach einer Kollision mit dem #15 BMW ins Trudeln, was die Führungssituation weiter veränderte.
Ferrari gegen Toyota in der Schlussphase
Trotz dieser Herausforderungen demonstrierten alle drei Ferrari 499P Hypercars ihre beeindruckende Pace über die gesamte Renndistanz und konnten sich schnell an die Spitze Zurückkämpfen. Eingebremst wurden die Italiener jedoch zeitweise durch die beiden Toyota-Hypercars, welche sich dank geschickter Boxenstopp-Strategie einen Vorteil erarbeiten konnten.
Zum Ende der zweiten Rennhälfte war Ferrari jedoch mit allen drei Fahrzeugen wieder an der Spitze und es entwickelte sich ein packendes Duell zwischen den beiden führenden Boliden. Antonio Fuoco im Werksferrari und Robert Kubica im Schwesterauto #83 lieferten sich einen engen Kampf um die Spitze. Fuoco zeigte einen herausragenden Stint und überholte Kubica während der letzten Boxenstoppphase. In einer meisterhaften Vorstellung verteidigte er anschließend die Führung erfolgreich bis zur Zielflagge.

Herausforderungen in Katar für die Konkurrenz
Während Ferrari dominierte, hatten andere Topteams mit guter Ausgangslage doch erheblich zu kämpfen:
- Toyota konnte trotz starker Phase im zweiten Drittel nicht an frühere Erfolge anknüpfen und musste sich mit den Plätzen 5 und 6 begnügen.
- Porsche konnte in der ersten Rennphase in den Top 5 mithalten, erlebte am Ende aber ein enttäuschendes Rennen und landete nur auf Rang 10.
- Die Cadillacs zeigten zunächst eine gute Pace und führte Zeitweise das Feld an, verlor jedoch den Anschluss nach einer Kollision beider Fahrzeuge beim Restart.
LMGT3-Klasse: Corvette triumphiert vor McLaren
In der LMGT3-Klasse bot sich den Zuschauern ein nicht minder spannendes Rennen. Die Corvette #33 von TF Sport mit Daniel Juncadella am Steuer zeigte eine beeindruckende Aufholjagd über die 10 Stunden Renndistanz. Von Startplatz 13 aus arbeitete sich das Team kontinuierlich nach vorne.
In der zweiten Rennhälfte kristallisierten sich McLaren und Corvette als dominierende Fahrzeuge der GT3 heraus und bestimmten das Rennen weitestgehend. In der Schlussphase lieferte sich Juncadella schließlich ein packendes Duell über viele Runden mit Grégoire Saucy im McLaren. In einem nervenaufreibenden Finish setzte sich Juncadella hauchdünn durch und sicherte Corvette den ersten Klassensieg in der neuen Saison.
Hypercar Top 5:
- #50 Ferrari (Fuoco/Nielsen/Molina)
- #83 AF Corse Ferrari (Kubica/Ye/Hanson)
- #51 Ferrari (Calado/Pier Guidi/Giovinazzi)
- #15 BMW M Team WRT (Vanthoor/Marciello/Magnussen)
- #8 Toyota Gazoo Racing (Buemi/Hartley/Hirakawa)
LMGT3 Top 3:
- #33 Corvette (Juncadella/Edgar/Keating)
- #59 McLaren (Saucy/Baud/Cottingham)
- #31 BMW (Shahin/Farfus/Boguslavskiy)
Der Ferrari Dreifachsieg in Katar verschafft dem italienischen Hersteller einen deutlichen Vorsprung in der Herstellerwertung. Die Fahrer des Siegerteams #83 Ferrari AF Corse übernehmen die Führung in der Fahrerwertung. In der LMGT3-Klasse sichert sich Corvette durch den Sieg eine gute Ausgangsposition für die kommenden Rennen.
Das nächste WEC-Rennen findet am Ostersonntag in Imola statt. Es bleibt abzuwarten, ob Ferrari seine starke Form bestätigen kann oder ob Konkurrenten wie Toyota, Porsche und Cadillac zurückschlagen werden. Einen vollständigen Blick auf die Rennergebnisse gibt es hier.
Bilder © Endurance Archive (Walter Schruff)