Das ELMS-Finale 2025 in Portimão bot Spannung bis zum Schluss. VDS by Panis Racing feierte einen emotionalen Sieg und sicherte sich den Meistertitel.
Das ELMS-Finale 2025, die 4 Stunden von Portimão, boten ein Fest für Langstreckenfans: Hochspannung bis zum letzten Umlauf, strategische Finesse, spektakuläre Duelle und emotionale Höhepunkte. Der Kampf um die Titel in LMP2, LMP2 Pro/Am und LMGT3 entschied sich erst in den letzten Rennminuten. Selten war ein Saisonfinale der ELMS so offen und dramatisch.
LMP2: VDS by Panis Racing – clever, konstant, meisterhaft
Die #48 von VDS by Panis Racing mit Charles Milesi, Ollie Gray und Esteban Masson zeigte auch in Portimão absolute Nervenstärke. Im ersten Renndrittel positionierte sich das Team clever in der Spitzengruppe, verschaffte sich durch einen schnellen und fehlerfreien ersten Stint. Zahlreiche Gelbphasen sowie ein zwischenzeitlicher Rückfall aufgrund einer Boxenstrategie verlangten höchste Flexibilität.
Doch das Team behielt die Übersicht und nutzte die entscheidenden Momente für einen erfolgreichen Angriff. In der Schlussphase setzte Milesi ein Ausrufezeichen, als er nach dem letzten Restart unter Druck von Inter Europol Competition keine Fehler zeigte, das Tempo kontrollierte und so mit fünf Sekunden Vorsprung den dritten Saisonsieg sicherte.
Mit dem gleichzeitigen Gewinn der Meisterschaft sowie der Einladung zu den 24 Stunden von Le Mans hat sich die belgisch-französische Crew endgültig an der Spitze der europäischen Prototypen etabliert.+

LMP2 Pro/Am: Sieg für TDS aber Meisterschaft für AO by TF
Die LMP2 Pro/Am-Kategorie lieferte bis zur letzten Runde Hochspannung. TDS Racing (#29, Sales/Novalak/Beche) dominierte das Rennen über weite Strecken, führte durch clevere Strategie und starkes Überholmanöver von Clement Novalak früh die Klasse an. Doch AO by TF mit PJ Hyett, Dane Cameron und Louis Deletraz behielt im Titelrennen die nötige Ruhe.
Nach einem soliden Mittelstint arbeitete sich das Team von Rang vier wieder bis auf Platz zwei nach vorn und ließ sich auch durch den sehenswerten Schlussspurt von TDS Racing nicht aus dem Konzept bringen. Die Entscheidung fiel am Ende auf der Strecke.
Während der Tagessieg an TDS Racing ging, reichte es für AO by TF zum ersten Team-Titel. Louis Deletraz schreibt mit vier Meisterschaften in fünf Jahren ELMS-Geschichte, und die Crew bekommt die Chance, ihren Klassensieg von Le Mans 2025 im kommenden Jahr zu verteidigen.
LMGT3: Historischer erster Titel für Corvette – Herzschlagfinale bis zum Zielstrich
Besonders umkämpft präsentierte sich das Saisonfinale der LMGT3-Klasse. Insgesamt sieben Fahrzeuge hatten rechnerisch noch Titelchancen in der Algarve. Die TF Sport-Corvette (#82) von Hiroshi Koizumi, Rui Andrade und Charlie Eastwood setzte markante Akzente. Zunächst die Pole, dann ein ständiger Schlagabtausch mit dem Aston Martin von Racing Spirit of Leman.
Speziell in der zweiten Rennhälfte legte Charlie Eastwood in atemberaubenden Stints den Grundstein für den späteren Triumph. Über Runden hinweg verteidigte er die Spitze gegen Wayne Boyd im McLaren, der mehrfach im Windschatten angriff, aber nie vorbei kam. Am Ende waren es dramatische 0,3 Sekunden, die nach vier Stunden über Sieg und Titel entschieden.
Für Corvette ist es der erste Titel in der ELMS-Geschichte. Für das siegreiche Trio das perfekte Beispiel für internationalen Erfolg in einer atemberaubend besetzten GT3-Szene. Das Podium vervollständigten die Iron Dames mit der Porsche 911 GT3 R und unterstrichen einmal mehr die Vielfalt und Stärke der Serie.

LMP3: Dominanz von CLX Motorsport krönt eine perfekte Saison
In der LMP3-Klasse zeigte CLX Motorsport ein weiteres Mal, warum sie in 2025 das Maß aller Dinge waren. Bereits vor dem Finale als Meister feststehend, ließen sich Paul Lanchere, Adrien Closmenil und Theodor Jensen auch in Portimão nicht bremsen.
Souverän setzten sie sich im Ligier JS P325 an die Spitze und widerstanden allen Angriffen – insbesondere von Team Virage und DKR Engineering. Mit beeindruckenden 13 Sekunden Vorsprung überquerte das Trio die Ziellinie. Hinter den Siegern sicherten sich Virage und DKR Engineering die weiteren Podestplätze.
CLX Motorsport beeindruckte mit fünf Siegen in sechs Saisonrennen 2025. Wie kaum ein anderes Team wies sich die Mannschaft als dominierende Kraft im Nachwuchsprototypensport der ELMS aus.
Der Gala-Abend rundet das Wochenende ab
Neben dem harten sportlichen Wettkampf wurde im Rahmen der großen Abschlussgala sehr emotional der Rückblick auf die Saison gezogen. Die Goodyear Golden Wingfoot Awards gingen an Tom Dillmann (LMP2), Mathias Beche (LMP2 Pro/Am) und Conrad Laursen (LMGT3) als schnellste Fahrer der Saison.
Weiterhin ehrte die ELMS herausragende Persönlichkeiten und Leistungen mit Sonderpreisen. Rookie of the Year wurde Mathys Jaubert und Personality of the Year Paola Depalmas. Der Stolz auf das Geleistete und die Freude über den Zusammenhalt im Fahrerlager zogen sich durch alle Dankesreden und ließen das ELMS-Finale 2025 in einem würdigen Rahmen ausklingen.
Alle Ergebnisse vom letzten Rennen gibt es hier zum nachlesen.
Bilder © Endurance-Archive

