Mit Ferrari und BMW im Fokus startete das Training am ersten Tag in Imola. Die ersten Sessions lieferten bereits klare Hinweise auf das Kräfteverhältnis im Hypercar- und LMGT3-Feld. Die Trainings-Analyse zeigt: Ferrari und BMW setzen im Kampf um die Favoritenrolle ein Ausrufezeichen und sorgen für Spannung vor dem Qualifying.
Ferrari im Heimspiel vorn, BMW auf Augenhöhe
Ferrari präsentiert sich beim Heimspiel in Imola als das Team, das es zu schlagen gilt. Bereits im ersten freien Training setzte Robert Kubica im AF Corse Ferrari #83 die Bestzeit auf abtrocknender Strecke (1:32.065 Min.). Dieser wurde dicht gefolgt vom Werks-Ferrari #50 (Fuoco) und dem Cadillac #12 (Lynn). Die Bedingungen waren dabei alles andere als einfach: Der Morgen begann nass, erst gegen Ende der Session waren echte Zeitenjagden auf Slicks möglich – ein Vorgeschmack auf die strategischen Herausforderungen, die das wechselhafte Aprilwetter in Imola bieten kann.
Im zweiten Training von Imola dann das Novum: Ferrari (#51, Giovinazzi) und BMW (#15, Vanthoor) fuhren exakt die gleiche Rundenzeit von 1:31.040 – ein Ereignis, wie es in der WEC-Historie erst einmal zuvor passierte. Ferrari wurde aufgrund der früher gesetzten Zeit als Sessionsieger gewertet. Dahinter bestätigte Alpine (#36, Schumacher) mit Platz drei die positive Entwicklung des Teams. Der zweite Werks-Ferrari (#50) und BMW (#20) rundeten die Top 5 ab. Der Cadillac (#38) blieb ebenfalls in Schlagdistanz, schaffte es jedoch nicht mehr in die Spitzengruppe.
Toyota, 2024 noch Sieger in Imola, zeigte sich zwar solide, aber noch nicht auf Augenhöhe mit der Spitze. Die Startnummer #7 fuhr auf P8, die #8 sogar nur auf P14 im FP2. Die Japaner arbeiteten intensiv an der Abstimmung und Reifenauswertung, haben jedoch noch einiges an Luft nach oben.
Das Kräfteverhältnis in der Hypercar-Klasse
- Ferrari ist in Imola der Benchmark – konstant schnell, sowohl im Werksteam als auch mit der privaten #83.
- BMW hat den Anschluss geschafft und ist erstmals in der Hypercar-Ära ein echter Siegkandidat.
- Alpine und Cadillac profitieren von guter Vorbereitung und zeigen Podiumspotenzial für die 6h Imola.
- Toyota muss nachlegen, ist aber bekannt für seine starke Rennpace und überraschende Strategien.
- Porsche, Peugeot und Aston Martin blieben in den Trainings unter ihrem Potential mit wenig Chancen auf den Sieg aus eigener Kraft.
Die Bilder vom 1. Training
Lexus in Führung, BMW in Schlagweite
In der LMGT3-Klasse war es in beiden Sessions eng und abwechslungsreich. Im ersten Training setzte sich Augusto Farfus im WRT BMW #31 an die Spitze, hauchdünn vor dem Akkodis Lexus #78 (Masson). Im zweiten Training schlug Lexus zurück: Clemens Schmid (#87) fuhr die Bestzeit, knapp vor dem Schwesterauto #78 (Gehrsitz). BMW (#46, van der Linde) und Ferrari (#21 Vista AF Corse, Rovera) etablierten sich als stärkste Verfolger, während Porsche (#92) und Ford (#77) die Top 6 abrundeten. Ferrari zeigte mit beiden Vista-AF-Corse-Autos eine solide Pace (jeweils P4 und P11 in beiden Sessions), sucht aber noch das letzte Quäntchen zur Spitze.
Das Kräfteverhältnis in der LMGT3:
- Lexus ist mit beiden Autos in Imola erstmals klarer Favorit auf die Pole. Das Team profitiert von einer starken Entwicklung der letzten Rennen.
- BMW bleibt ebenfalls ein heißer Kandidat auf die Spitze, besonders die #46 mit Rossi und van der Linde.
- Ferrari und Porsche sind im erweiterten Favoritenkreis, müssen aber auf Fehler der Konkurrenz hoffen, um glänzen zu können.
Die Bilder vom 2. Training
Nachfolgend haben wir alle Rundenzeiten und Ergebnisse der Trainings für Euch verlinkt: FP1 | FP2
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