IDEC Sport triumphiert bei ELMS-Rückkehr nach Silverstone

Der Oreca mit der Startnummer 18 von IDEC Sport feierte seinen zweiten Gesamtsieg der Saison, als die European Le Mans Series nach sechs Jahren erstmals wieder in Silverstone gastierte – und dabei vor 110.000 Zuschauern ein turbulentes Rennen bot.

Mehrere schwere Unfälle und wechselhaftes Wetter prägten den Lauf. Aus Sorge vor einer nahenden Wetterfront war der Start um eine Stunde vorgezogen worden. Dennoch musste das Rennen zweimal mit der roten Flagge unterbrochen werden. Am Ende verlängerte sich die Distanz beinahe wieder auf die ursprüngliche Dauer. Die Vorsicht der Organisatoren erwies sich als richtig: Zehn Minuten vor Schluss führte starker Regen zum endgültigen Abbruch.

Mit einem souveränen Auftritt wahrten Jamie Chadwick, Daniel Juncadella und Mathys Jaubert ihre Titelchancen. Vor dem Saisonfinale in Portimão liegt das Trio nur noch sechs Punkte hinter Spitzenreiter VDS Panis Racing.

IDEC Sport setzte dabei auf eine clevere Strategie: Nach einem starken Start von Chadwick übernahm Silber-Fahrer Jaubert, bevor sich die Wetterlage verschlechterte. So konnte Platin-Pilot Juncadella das Auto im Schlussteil sicher ins Ziel bringen.

Der zweite Platz ging an Inter Europol Competition, das bereits zum fünften Mal in Folge Zweiter wurde. Mit nur einem Punkt Rückstand auf IDEC Sport und sieben Punkten auf Tabellenführer VDS Panis Racing reist das Team mit realistischen Titelchancen nach Portugal.

Der Oreca #43 von Tom Dillmann, Jakub Śmiechowski und Nick Yelloly lag vor dem Regen deutlich in Führung, doch ein Dreher von Yelloly kostete entscheidende Zeit. Platz drei ging an Vector Sport (#10) mit Ryan Cullen, Pietro Fittipaldi und Vladislav Lomko – ihr erstes Podium in dieser Saison.

Zweiter Pro-Am-Sieg in Folge für Algarve Pro Racing

Olli Caldwell, Kriton Lendoudis und Alex Quinn holten im Algarve Pro Racing Oreca #20 ihren zweiten Sieg in Serie. Matchwinner war der 24-jährige Brite Quinn, der im Schlussstint den Profi Louis Deletraz im AO by TF Oreca #99 souverän hinter sich hielt.

Für Dramatik sorgte ein Unfall in der LMP2-Pro-Am-Klasse: François Perrodo (#83, AF Corse) kollidierte auf der Gegengeraden mit einem LMP3-Wagen, der daraufhin in den von Giorgio Roda pilotierten Proton-Oreca #77 krachte. Roda schlug mit hoher Geschwindigkeit in die Mauer ein, blieb aber unverletzt. Perrodo erhielt eine Durchfahrtsstrafe.

CLX Motorsport sichert LMP3-Titel vorzeitig

Der Ligier JS P320 #17 von CLX Motorsport krönte eine dominante Saison und sicherte sich bereits vor dem Finale den Meistertitel in der LMP3. Paul Lanchere, Adrien Closmenil und Theodor Jensen feierten nach dem Ausfall in Spa ihren vierten Sieg im fünften Rennen.

Platz zwei ging an Quentin Antonel und Stéphane Tribaudini (M Racing, #68), knapp vor dem Ultimate-Ligier #35 von Louis Stern sowie Jean-Baptiste und Matthieu Lahaye.

Richard Mille AF Corse gewinnt turbulente LMGT3-Wertung

In der LMGT3-Klasse entwickelte sich ein packendes Duell zwischen den beiden Ferraris #50 (Richard Mille AF Corse) und #86 (GR Racing). Kurz vor der roten Flagge überholte Riccardo Pera (GR Racing) Lilou Wadoux (#50), sodass es zunächst nach dem ersten Klassensieg für GR Racing seit Jahren aussah.

Die Wertung erfolgte jedoch nach der Runde vor dem Überholmanöver – und so ging der Sieg an Wadoux und ihre Teamkollegen Riccardo Agostini und Custodio Toledo. Mit zwölf Punkten Vorsprung führen sie nun die Meisterschaft an. Platz drei belegte die TF Sport Corvette von Rui Andrade, Charlie Eastwood und Hiroshi Koizumi.

Das Saisonfinale der European Le Mans Series 2025 – die 4 Stunden von Portimão – steigt am 12. Oktober.

Alle Bilder: Photo©JEP – www.jakobebrey.com