Nach einer achtwöchigen Sommerpause startet die FIA WEC auf dem Circuit of the Americas (COTA) in die finale Phase der Saison. Die Lokalmatadoren von Cadillac werden nach ihrem Doppelsieg in Brasilien alles daran setzen, um auch vor heimischer Kulisse zu triumphieren.
In São Paulo hat sich das Blatt in der Langstrecken-Weltmeisterschaft gewendet. Nach vier Rennen Ferrari-Dominanz, gab plötzlich Cadillac den Ton an. Dahinter freute sich das Porsche-Werksteam über die Plätze drei und vier – auch BMW, Peugeot und Alpine sammelten zuletzt wichtige WM-Punkte. Ferrari verpasste hingegen mit beiden Werksautos ein Top-10-Ergebnis.
Für das bevorstehende 6-Stunden-Rennen in COTA, auch Lone Star Le Mans genannt, werden die Karten jedoch neu gemischt. Eine große Rolle werden dabei die erwarteten Temperaturen spielen, wie Urs Kuratle, LMDh-Leiter bei Porsche, erklärt. „Anfang September liegen die Temperaturen in Austin oft deutlich über der 30-Grad-Marke. Der Asphalt heizt sich enorm auf und stellt alle Teams im Hinblick auf die Reifennutzung vor große Herausforderungen.“
Neue Fahrer im Hypercar
Aufgrund der Wettervorhersage hat sich die Porsche-Mannschaft dazu entschieden, die Fahrer-Duos Julien Andlauer und Michael Christensen #5 sowie Kévin Estre und Laurens Vanthoor #6 durch je einen weiteren Fahrer zu unterstützen. Somit kehren der Australier Matt Campbell sowie der Franzose Mathieu Jaminet für das Rennen in Texas zurück in die WEC.
Auch in den anderen Teams gibt es für das Gastspiel in COTA Veränderungen im Cockpit. Toyota begrüßt José María López zurück im GR010 HYBRID #7. Der Argentinier, welcher regulär im Lexus RC F LMGT3 unterwegs ist, ersetzt an diesem Wochenende Mike Conway, der sich vor wenigen Tagen das Schlüsselbein verletzte. Zusätzlich kehrt Stammfahrer Sébastien Buemi zurück zu seinen Teamkollegen Brendon Hartley und Ryo Hirakawa, die zuletzt in Brasilien als Duo an den Start gingen.

Neben Buemi fehlten auch die beiden Peugeot-Werksfahrer Jean-Eric Vergne und Stoffel Vandoorne beim WEC-Rennen in Interlagos. Grund dafür waren Überschneidungen mit ihren Aktivitäten in der Formel-E-Meisterschaft. In Austin starten sie wieder in der WEC und bringen den frisch gekrönte Formel-E-Vizeweltmeister Nick Cassidy mit an die Strecke. Wie das französische Team bekannt gab, wird Cassidy ab 2026 Stammfahrer im Peugeot 9X8 und in COTA seine ersten Testkilometer fahren.
„Ich bin sehr stolz, für Peugeot in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2026 anzutreten. Für eine so ikonische Marke im Langstreckensport zu fahren – insbesondere bei den 24 Stunden von Le Mans – ist eine Traumchance“, so der 31-Jährige nach seiner Verpflichtung als Peugeot-Werksfahrer.
Titelkampf um die Herstellerwertung
Nach dem starken Saisonstart liegt Ferrari mit 175 Punkten aktuell an der Spitze der Herstellerwertung. Trotz komfortabler Führung darf sich die Mannschaft aus Maranello bei den bevorstehenden Saisonläufen jedoch keine Fehler erlauben. Sowohl Cadillac als auch Porsche liegen in Schlagdistanz und werden in Austin den WM-Kampf weiter anheizen.

„Zuletzt in São Paulo wollten wir so viele Punkte wie möglich mitnehmen und den Abstand zu den Führenden in der Herstellermeisterschaft verringern. Tatsächlich haben wir mit beiden Autos ein fehlerfreies, schnelles Rennen absolviert und kamen auf den Positionen drei und vier ins Ziel – mehr lag für unser Team nicht in Reichweite“, schildert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „In Austin treten wir mit dem gleichen Ziel an. Wir haben vollstes Vertrauen in unsere Performance sowie die operativen Abläufe und wollen den Rückstand in der Herstellerwertung weiter schrumpfen.“
Los geht es am Freitag, 05.09., mit dem FP1. Die Qualifikation zu den 6 Stunden von COTA startet am Samstag um 22:00 Uhr deutscher Zeit. Rennstart ist am Sonntag, dem 07.09., um 20:00 Uhr. Der gesamten Zeitplan zu den Lone Start Le Mans ist in der Rennübersicht zu finden. Die Übertragungen gibt auf der Seite zu TV & Livestream.
Titelbild: Toyota Gazoo Racing, Bild 2: Stellantis Media, Bild 3: Porsche Newsroom

