Ferrari dominiert, Porsche lauert – Zwischenstand nach 5 Stunden in Le Mans

Ferrari führt das Rennen in Le Mans

Ferrari führt nach fünf Stunden das Feld in Le Mans an, während Porsche mit starker Strategie in Schlagdistanz bleibt und lauert.

Nach fünf Stunden Renn-Action an der Sarthe ist klar: Die 24 Stunden von Le Mans 2025 liefern Motorsport auf absolutem Top-Niveau – mit packenden Duellen, cleveren Strategien und ersten Rückschlägen für Favoriten. Hier der ausführliche Überblick für alle, die das Rennen bisher nicht begleiten konnten.

Startphase: Porsche setzt das erste Ausrufezeichen

Der Start verlief überraschend ruhig, doch schon in der ersten Runde zeigte Julien Andlauer im Porsche #5 (Andlauer/Christensen/Jaminet) seine Klasse und schnappte sich die Führung von den beiden Cadillac. Die US-Boliden, welche von der Pole ins Rennen gegangen waren, konnten dem starken Porsche nichts entgegensetzen.

Besonders auffällig in der Startphase war Kevin Estre im Schwesterauto #6 (Estre/L. Vanthoor/Campbell). Nach der Disqualifikation im Qualifying fuhr dieser vom letzten Startplatz los und konnte bereits in der ersten Runde sieben Plätze gutmachen. Die Porsche-Strategie mit frühen Stopps und aggressiven Stints zahlte sich zunächst aus – beide 963er etablierten sich in den Top-Positionen.

Der Start in Le Mans 2025

Ferrari übernimmt das Kommando

Doch ab der zweiten Rennstunde wurde klar: Ferrari hat im Longrun die Pace. Antonio Fuoco im Ferrari #50 (Fuoco/Molina/Nielsen) übernahm auf der Indianapolis-Geraden die Führung von Porsche und baute diese kontinuierlich aus. Der Ferrari #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi) und der AF-Corse-Ferrari #83 (Kubica/Ye/Hanson) rückten ebenfalls nach vorn und sorgten für eine Dreifach-Präsenz der Italiener in der Spitzengruppe.

Ferrari scheint noch Reserven zu haben und kontrolliert das Rennen mit kühlem Kopf. Auch eine Fünf-Sekunden-Strafe für den Ferrari #83 (nach einem harten Zweikampf mit dem Porsche #6) bringt das Team bisher nicht aus dem Konzept.

Cadillac und Alpine schwächeln

Porsche hält sich mit beiden Werkswagen in Schlagdistanz. Kevin Estre und Laurens Vanthoor liefern sich packende Zweikämpfe mit den Ferraris, können das Tempo aber nicht ganz mitgehen. Der Porsche #5 musste nach Problemen mit der Bremsbalance zurückstecken und wurde von den Ferraris sowie dem Schwesterauto #6 überholt. Die Jota-Cadillac #12 und #38, die im Qualifying noch glänzten, fallen im Rennen noch deutlicher ab. Es fehlt an Topspeed und Rennpace, beide Fahrzeuge sind aktuell chancenlos und kämpfen nur noch um Plätze in den Top 10.

Alpine, mit Mick Schumacher im Fahrzeug #36 und dem Schwesterauto #35, hatte sich mehr erhofft, doch beide Autos kassierten bereits Strafen wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse. Auch die Pace reicht nicht, um ganz vorne mitzumischen. Alpine ist aktuell nur sechste Kraft und muss auf Fehler der Konkurrenz hoffen.

Alpine ist in Le Mans chancenlos

Toyota und BMW in Lauerstellung

Der Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) hat sich nach anfänglichem Verkehr inzwischen in der erweiterten Spitzengruppe etabliert und kann das Tempo der Führenden einigermaßen mitgehen. Beim BMW #20 (Rast/Frijns/S. van der Linde) hält sich das Trio ebenfalls wacker in den Top 10, während die zweite BMW-Crew (#15) und die Peugeots nach einem frühen Abflug des #93 zurückgefallen sind.

Zwischenfälle, Ausfälle und Probleme

  • Der erste größere Unfall ereignete sich nach etwa dreieinhalb Stunden: Der Ford Mustang #88 (Gattuso/Levorato/Olsen) flog in Tertre Rouge ab und ist damit aus dem Rennen.
  • Peugeot #93 (Di Resta/Mik. Jensen/Vergne) verzeichnete ebenfalls einen Abflug, konnte aber zunächst weiterfahren.
  • Die ersten Full-Course-Yellow-Phasen wurden durch Trümmer auf der Strecke ausgelöst, größere Massenkarambolagen blieben bislang aus.
  • Strafen prägten die Anfangsphase: Neben den Alpine-Piloten musste auch der AF-Corse-Ferrari #83 eine Zeitstrafe absitzen.
Porsche ist Ferrari in Le Mans auf den Versen

Strategische Ausgangslage nach 5 Stunden

Ferrari hat aktuell die beste Ausgangsposition: Die #50 kontrolliert das Rennen mit einem Vorsprung von rund 20 Sekunden auf den besten Porsche, während die Teamkollegen #51 und #83 auf Schlagdistanz bleiben.

Porsche hält sich mit beiden Werkswagen in der Verfolgerrolle und bleibt durch clevere Strategieoptionen gefährlich. Toyota und BMW lauern auf Fehler der Führenden, während Cadillac und Alpine aktuell keine Rolle im Kampf um den Gesamtsieg spielen.

Nach fünf Stunden kristallisiert sich ein klarer Dreikampf zwischen Ferrari und Porsche in Le Mans heraus, mit Toyota als Wackelkandidat für eine Überraschung. Die ersten Ausfälle und Rückschläge haben bereits Spuren hinterlassen, doch im längsten Rennen des Jahres ist noch alles möglich. Die Nacht wird zeigen, ob Ferrari die Pace halten kann – oder ob Porsche mit Strategie und Konstanz zurückschlägt.

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Bilder © Endurance Archive (Walter Schruff)