Über 65.500 Fans wurden im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola Zeugen, wie Ferrari beim Heimspiel einen historischen WEC-Sieg feierte.
Antonio Giovinazzi, James Calado und Alessandro Pier Guidi verwandelten die Pole-Position im Ferrari 499P #51 in den ersten Heimsieg der Italiener und bauten damit Ferraris perfekte Bilanz in der FIA WEC-Saison 2025 weiter aus.
Strategie, Nervenstärke und packende Duelle
Von Beginn an dominierte der Ferrari #51 das Geschehen mit einem zeitweise Vorsprung von fast einer halben Minute. Doch das Rennen war alles andere als ein Selbstläufer. Zahlreiche Full Course Yellows und zwei Safety-Car-Phasen wirbelten das Feld immer wieder durcheinander. Ferrari ließ sich jedoch nicht beirren, traf bei Reifen- und Boxenstrategie stets die richtigen Entscheidungen und behauptete sich gegen die Angriffe von Porsche, Toyota und BMW.

Besonders in der Schlussphase von Imola wurde es noch einmal eng für Ferrari. Trotz des Drucks der Konkurrenz verteidigte das Trio den Vorsprung und überquerte die Ziellinie mit knapp zehn Sekunden Vorsprung – der erste Ferrari Werkssieg auf italienischem Boden seit 1973.
BMW und Alpine überraschen
Hinter Ferrari setzte sich das BMW M Team WRT mit der #20 (René Rast, Robin Frijns, Sheldon van der Linde) auf Platz zwei. Trotz eines beschädigten Heckflügels nach der Kollision mit einem Toyota schaffte es das Trio auf’s Podest. Für die Fahrer war es der erste Podiumsplatz in der FIA WEC. Die Piloten von Alpine (Mick Schumacher, Jules Gounon, Frédéric Makowiecki) komplettierte das Podium und bestätigte die zuvor starke Qualifying-Performance der Franzosen.

Schlüsselduelle und Aufholjagden
- Der Toyota #8 (Buemi, Hartley, Hirakawa) zeigte eine beeindruckende Defensivleistung. Sébastien Buemi schaffte es Ferrari-Pilot Antonio Fuoco hinter sich zu halten und zeitweise die Führung zu übernehmen.
- Nicklas Nielsen im zweiten Ferrari (#50) begeisterte die Tifosi mit einer furiosen Aufholjagd vom letzten Startplatz im Feld bis in die Top-6.
- Matt Campbell im Porsche 963 #6 lieferte sich in der vierten Rennstunde ein sehenswertes Duell mit Giovinazzi und verteidigte sich auf alten Reifen erfolgreich gegen seine Angriffe.
LMGT3: Porsche siegt nach Herzschlagfinale
Auch in der LMGT3-Klasse blieb es bis zum Schluss spannend. Der von Valentino Rossi auf Pole gestellte BMW M4 führte lange. Nach einer Kollision mit dem ebenfalls starken Vista AF Corse-Ferrari und einer anschließenden Stop-and-Go-Strafe fiel dieser jedoch zurück.
In den letzten Minuten des Rennens kämpfte sich Kelvin van der Linde im #46 BMW noch einmal an den führenden Richard Lietz (#91) heran. Doch der Österreicher verteidigte sich nervenstark und bescherte Manthey den ersten Saisonsieg im Jahr 2025. Rossi musste sich – wie schon 2024 – beim Heimrennen mit Platz zwei begnügen. Das Akkodis ASP Team sorgte mit den Plätzen drei und vier für das erste Lexus-Podium in der FIA WEC.

Die 6 Stunden von Imola 2025 boten alles, was Langstreckenfans lieben. Von Taktik über packende Zweikämpfe, dramatische Wendungen bis zu einem Heimsieg, der in die Geschichte eingeht. Ferrari bleibt das Maß aller Dinge in diesem Jahr. Doch die Konkurrenz von BMW, Porsche, Alpine und Toyota ist aufgerückt und zumindest in Schlagdistanz. Wer die Details nachlesen möchte, findet hier unseren Live-Ticker zum Rennen. Die finale Wertung des Rennen ist hier zu finden.
Bilder © Endurance Archive