Was für ein Krimi beim zweiten Lauf der ELMS 2025 auf dem Circuit Paul Ricard! IDEC Sport sicherte sich beim Heimspiel in Le Castellet einen hart erkämpften Gesamtsieg – und schrieb dabei erneut mehrfach Geschichte.
Starkregen, Strategiechaos und Safety Cars
Schon vor dem Start war klar: Das Wetter würde eine entscheidende Rolle spielen. Der Kurs war offiziell als „nass“ deklariert, doch der große Regen setzte erst während der Formationsrunden ein. Das sorgte für erste Dreher schon vor dem Start, gefolgt von einer turbulenten Anfangsphase mit mehreren Unfällen und gleich drei Safety-Car-Phasen.
Die Teams standen vor der schwierigen Wahl zwischen Slicks und Regenreifen – ein Poker, der die Reihenfolge im Feld immer wieder durcheinanderwirbelte. Das französische IDEC Sport-Team mit Jamie Chadwick, Daniel Juncadella und Mathys Jaubert (#18) zeigte in dieser Situation Nervenstärke. Nach einem Dreher von Chadwick in der Anfangsphase und einem Zwischenfall mit dem Schwesterauto kämpfte sich das Trio zurück an die Spitze.
Die wechselnden Bedingungen und clever getimte Boxenstopps spielten dem Team in die Karten: Als die Strecke abtrocknete, setzte Jaubert im letzten Stint alles auf eine Karte, verteidigte die Führung und überquerte nach vier Stunden mit nur 1,8 Sekunden Vorsprung vor dem Nielsen Racing Oreca (#27) die Ziellinie.

Historischer Sieg für Jamie Chadwick
Nach dem historischen Erfolg in Barcelona schreibt das Team mit Jamie Chadwick erneut Motorsportgeschichte. Sie ist die erste Frau, die einen Gesamtsieg bei einem ELMS-Rennen gewinnen konnte. Ein bedeutender Meilenstein für die Serie und ein starkes Signal für Frauen im Motorsport.
Hinter IDEC Sport sicherte sich das Nielsen Racing-Trio James Allen, Tony Wells und Sergio Sette Camara den Klassensieg in LMP2 Pro/Am und Platz zwei im Gesamtklassement. Besonders stark: Tony Wells‘ Eröffnungsstint auf Regenreifen brachte das Team früh in Führung. Louis Delétraz im AO by TF Oreca (#99) zeigte eine beeindruckende Aufholjagd und holte Platz zwei in der Klasse sowie den dritten Gesamtrang.
LMP3: CLX Motorsport bleibt das Maß der Dinge
In der LMP3-Klasse setzte CLX Motorsport seine Dominanz fort. Adrien Closmenil, Paul Lanchère und Theodor Jensen feierten im Ligier JS P320 den zweiten Saisonsieg in Folge. Das Team überzeugte trotz schwieriger Bedingungen mit einem Start-Ziel-Sieg. Der Vorsprung auf das zweitplatzierte M Racing-Team betrug am Ende fast 25 Sekunden.

LMGT3: Ferrari siegt hauchdünn vor Mercedes
Das LMGT3-Finale war auch in Le Castellet ein echter Thriller. Lilou Wadoux brachte den Ferrari (#50) mit nur 0,3 Sekunden Vorsprung vor dem Mercedes von Fabien Schiller ins Ziel. Die Französin profitierte von einer klugen Boxenstrategie und verteidigte sich in den letzten Runden mit aller Kraft gegen den heranstürmenden Schiller. Platz drei ging an den GR Racing Ferrari. Die Top Fünf der GT3-Klasse lagen am Ende innerhalb von nur fünf Sekunden.
Weiter geht’s mit der ELMS am 6. Juli mit den 4 Stunden von Imola. Doch zuvor steht für viele Teams das große Highlight an: die 24 Stunden von Le Mans Mitte Juni. Wer alle Rennergebnisse aus einen Blick sucht, findet diese hier.
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