Die Qualifikation zum Lone Star Le Mans 2025 in Texas lieferte eine teils chaotische Bühne für den sechsten Lauf der FIA WEC. Davon profitierten Kubica, Ferrari und Ford.
Pole für Kubica und Ferrari: Ein Statement im Titelkampf
Der Circuit of the Americas zeigte einmal mehr seine Launenhaftigkeit, als nach brütender Hitze im Training mitten in der Qualifikation leichter Regen für rutschige Fahrbedingungen und taktische Unsicherheit sorgte.
Robert Kubica sicherte sich im privat eingesetzten Ferrari 499P in Texas die Hypercar-Pole und hält damit die Titelhoffnungen im Duell gegen das Werksteam weiter hoch. Nach riskanten Wechseln auf Regenreifen der Cadillacs und des #7 Toyota, die zunächst aufzugehen schienen und dann jäh zurückfielen, nutzte das AF Corse Team die Chance und setzte alles auf einen späten Angriff.
Kubica bewies dabei erneut seine Ausnahmestellung unter schwierigen Bedingungen und holte sich die erste Hypercar-Pole der Saison für ein Privatteam, knapp vor dem Werks-Ferrari von Pier Guidi, Calado und Giovinazzi, welcher durch einen Fahrfehler gegen Ende den Angriff auf die Pole einbüßte.

Kräfteverhältnisse und Überraschungen in der Hypercar-Klasse
Das verflixte Wetter sorgte für etliche Verschiebungen im gewohnten Kräftefeld. Nach einer Steward-Entscheidung verlor Peugeot alle Rundenzeiten seines #93 Hypercars und stand am Schluss des Klassements. Damit rückten Kévin Estre im Porsche Penske auf Rang drei und Nicklas Nielsen im zweiten Werks-Ferrari auf Position vier.
Beeindruckend war auch Nicolas Varrone, der im privaten Proton-Porsche Fünfter wurde. Alpine und Toyota komplettierten die Top 7, während BMW und der neue Aston Martin Valkyrie zum ersten Mal in die Hyperpole der Top Ten fahren konnten. Die Wettbewerbsdichte an der Spitze lässt für das Rennen eine offene Strategie und spannende Überholmanöver erwarten.

LMGT3: Ford Mustang-Doppelspitze auf heimischen Boden
In der LMGT3-Klasse setzte Proton Competition mit den beiden Ford Mustangs ein Ausrufezeichen auf amerikanischem Boden. Ben Tuck (#77) und Giammarco Levorato (#88) lieferten sich ein brisantes Teamduell, das Levorato mit einem blitzsauberen Schlusssprint hauchdünn für sich entschied.
Levorato profitierte von einer nachträglichen Aufnahme ins Hyperpole-Feld, nachdem der #87 Lexus disqualifiziert wurde. Die Startpositionen eins und zwei im Rennen sind für Ford ein besonders emotionales Highlight und eine tolle Belohnung für die Fans vor Ort.
Den dritten Startplatz übernimmt der McLaren #95, welcher sich ebenfalls stark an diesem Wochenende zeigte. Dahinter auf den Rängen vier und fünf platzierten sich der BMW #46 und die Corvette #33.

Ausgangslage und Vorschau für das Rennen
Die Topteams in der Hypercar-Klasse gehen von unterschiedlichen Startplätzen ins Rennen. Sowohl der private Ferrari von Kubica, als auch die Werksfahrzeuge erscheinen stark in Texas. Ebenfalls in Bestform zeigt sich die Porsche-Penske-Mannschaft, doch auch die Underdogs wie Proton und Alpine können im Sechs-Stunden-Rennen auf ihre Chance hoffen.
Die Bedingungen auf dem Circuit of The Americas bleiben unberechenbar – das Qualifying hat gezeigt, dass sowohl Erfahrung als auch Mut bei schnellen Entscheidungen über Sieg und Niederlage entscheiden können. Das Rennen startet am Sonntag um 13:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr MESZ) und verspricht, ein Schlüsselmoment im WM-Kampf zu werden.
Alle Zeiten vom Qualifying gibt es hier zum nachlesen.
Bilder © Alessandro Sala