Zwischenstand in Le Mans: Ferrari führt nach 15 Stunden, während Porsche mit starker Nachtperformance das Rennen weiter offen hält.
Nach 15 Stunden an der Sarthe hat sich das Bild an der Spitze komplett gewandelt: Während Ferrari in den ersten Stunden dominierte, hat eine Serie von Strafen und Zwischenfällen das Rennen auf den Kopf gestellt. Porsche nutzt die Gunst der Stunde und führte zur Rennhalbzeit – doch Le Mans wäre nicht Le Mans, wenn damit schon alles entschieden wäre.
Ferrari verliert die Spitze durch Strafen
Was sich in den ersten Stunden noch als Ferrari-Festspiele andeutete, wurde in der Nacht jäh gestoppt. Alles begann mit einer Drive-Through-Strafe für den #50 Ferrari (Fuoco/Molina/Nielsen) wegen eines Gelbvergehens kurz nach der sechsten Rennstunde.
Es folgten weitere Rückschläge: Der #51 Ferrari (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi) kassierte erst eine Fünf-Sekunden-Strafe, dann sogar eine 20-Sekunden-Stop-and-Go. Auch die #50 blieb nicht verschont und musste erneut fünf Sekunden in der Box absitzen. Die bis dahin souveräne Dreifachführung der Italiener war damit Geschichte – plötzlich war nur noch der AF-Corse-Ferrari #83 (Kubica/Ye/Hanson) in den Top 3 vertreten.

Porsche führt in der Nacht, Toyota meldet sich zurück
Die Strafen für Ferrari öffneten die Tür für Porsche: Der Werks-963 mit der Startnummer 6 (Estre/L. Vanthoor/Campbell) übernahm zur Halbzeit die Führung – eine bemerkenswerte Aufholjagd, nachdem das Auto von ganz hinten gestartet war. Auch die Schwesterfahrzeuge #4 und #5 arbeiteten sich nach zwischenzeitlichen Rückschlägen zurück in die Top Ten. Die Porsche-Strategie mit längeren Stints und cleveren Stopps zahlte sich aus, während die Konkurrenz patzte.
Toyota, lange Zeit unauffällig, nutzte das Chaos an der Spitze und schob sich mit der #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) auf Rang zwei. Die Japaner profitierten von konstanten Rundenzeiten und blieben von größeren Problemen verschont. Der zweite Toyota (#7) kämpfte sich nach einer Strafe und Reparaturarbeiten ebenfalls zurück in die Top 10.
Safety-Car-Phase bringt das Feld zusammen
Kurz vor der Halbzeit sorgte ein längerer Safety-Car-Einsatz für einen weiteren Spannungshöhepunkt: Nach einem Unfall und anschließender Bergung wurde das Feld für rund 45 Minuten neutralisiert. Das brachte nicht nur die Führenden wieder näher zusammen, sondern ermöglichte auch einigen Verfolgern, verlorene Zeit aufzuholen.

Zwischenfälle, Ausfälle und Drama in der Nacht
Doch die Nachtstunden in Le Mans blieben nicht ohne Drama. Der BMW #46 (Rossi/Farfus/Al Harthy) schied nach einem Unfall aus, während die Iron Dames im Manthey-Porsche #85 nach einer Kollision mit dem Lexus #78 im Kiesbett strandeten. Der Alpine #36 (Gounon/Makowiecki/Schumacher) drehte sich beim Ausweichen ins Grün, konnte aber weiterfahren.
Auch in der LMGT3-Klasse ging es turbulent zu. Der Manthey-Porsche #92 kämpfte sich an die Spitze, während Ferrari und Aston Martin um die Führung rangen. Immer wieder sorgten Slow Zones und Full-Course-Yellow-Phasen für Verschiebungen im Klassement.
Der Zwischenstand in Le Mans nach 15 Stunden:
- Ferrari führt das Feld derzeit vor Porsche und Toyota an. Alle drei marken bleiben auf Augenhöhe und werden vermutlich das Rennen entscheiden.
- Cadillac und BMW mischen in den Top 10 mit, während Alpine und Peugeot weiterhin keine Rolle im Kampf um den Gesamtsieg spielen.
- In der LMGT3-Klasse liefern sich Porsche, Ferrari und Aston Martin ein enges Duell um die Spitze und werden hier ebenfalls das weitere Rennen entscheiden.

Le Mans bleibt unberechenbar
Die Stunden 6 bis 15 haben das Rennen auf den Kopf gestellt. Ferrari ist nach Strafen und Zwischenfällen ins Hintertreffen geraten, während Porsche mit Cleverness und Konstanz die Führung übernommen hat. Toyota ist zurück im Kampf, BMW und Cadillac lauern im Hintergrund. Die Nacht hat gezeigt: In Le Mans ist nichts sicher – und der Morgen verspricht weitere Dramatik.
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Bilder © Endurance Archive (Walter Schruff)