Das Ferrari 499P Hypercar bleibt auch 2025 in Le Mans ungeschlagen! Zum dritten Mal in Folge gewann der italienische Sportwagenhersteller auf dem Circuit de la Sarthe. Nach 24-Rennstunden feierten Robert Kubica, Philip Hanson und Yifei Ye einen historischen Sieg bei der 93. Ausgabe des Langstrecken-Klassikers.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Hypercar-Klasse, sichert sich eine Privatmannschaft den Gesamtsieg bei den 24-Stunden von Le Mans. Der #83 AF Corse-Bolide setzte sich in Frankreich gegen die beiden Vorjahressieger von AF Corse durch und gewann somit das Saisonhighlight.
Die Siegesserie des Ferrari 499P begann 2023, als die #51 als erster Ferrari seit 1965 wieder den Gesamtsieg in Le Mans einfuhr. Im vergangenen Jahr triumphierte dann das Schwesterauto mit der #50. Auch in diesem Jahr waren die beiden Werksautos wieder an der Spitze vertreten. Eine Reihe von Strafen und ein unglücklicher Reifenschaden in der Nacht setzte den roten Boliden jedoch zu, sodass die #83 ihren Vorsprung ausbauen konnte.

Die Piloten Hanson und Ye zeigten eine starke Leistung, allerdings war es ihr Teamkollege Robert Kubica, der die Zuschauer begeisterte. Der ehemalige Formel-1-Pilot saß beeindruckende elf Stunden hinter dem Steuer, absolvierte vor Rennende fünf Stints in Folge und überquerte die Ziellinie mit einem Vorsprung von 14 Sekunden.
Kubica ist somit der erste Pole, der sich auf die Siegerliste in Le Mans schreiben darf. Nachdem er 2021, aufgrund eines defekten Sensors der Drosselklappe, seinen LMP2-Sieg in der letzten Runde verlor, schmeckt der diesjährige Sieg sicherlich besonders süß. Für Philip Hanson ist dies nach seinem LMP2-Sieg 2020 nun der erste Gesamtsieg in Le Mans, während Yifei Ye als erster chinesischer Fahrer auf dem französischen Kurs triumphierte.

Ebenso beeindruckend wie die Leistung des Ferrari-Trios, die von Rang 13 aus ins Rennen starteten, war die Aufholjagd des Porsche 963 mit der Nummer #6. Nach der Disqualifikation im Qualifying startete das Auto vom letzten Platz der Hypercar-Klasse und kämpfte sich vor bis auf Position zwei.
Innerhalb von nur 23 Runden kämpfte sich Kévin Estre bis auf den zweiten Platz hinter seinen Teamkollegen Julien Andlauer im Schwesterauto #5. Der amtierende Fahrer-Weltmeister war über das gesamte Rennen hinweg einer der schnellsten Piloten im Feld. Gemeinsam mit Laurens Vanthoor und Matt Campbell setzte er die führenden Ferraris sichtbar unter Druck und feierte ein weiteres Podium in Le Mans.
Die Führenden in der Weltmeisterschaft, Antonio Giovinazzi, James Calado und Alessandro Pier Guidi, behielten trotz Problemen mit dem Motor einen kühlen Kopf und komplettierten im Ferrari #51 das Podium. Der #50 499P mit Antonio Fuoco, Nicklas Nielsen und Miguel Molina folgte dicht dahinter, während der von der Pole gestartete Cadillac #12 die Top-5 abrundete.
Manthey mit LMGT3-Klassensieg
Mit der Mannschaft #92 rund um Richard Lietz, Riccardo Pera und Ryan Hardwick sicherte sich das deutsche Manthey-Team den zweiten Le-Mans-Sieg in Folge. Auf den Rängen zwei und drei landeten der #21 Vista AF Corse Ferrari und die #81 TF Sport Corvette. Mit diesem Erfolg krönte sich der 41-Jährigen Richard Lietz zum sechsfachen Le Mans-Sieger.

Herzschlag-Finale in der LMP2
Inter Europol Competition schien mit dem #43 ORECA-Gibson bereits auf Siegkurs in der LMP2-Kategorie, doch eine späte Durchfahrtsstrafe wegen zu hoher Geschwindigkeit in der Boxengasse ließ das Team hinter VDS Panis Racing zurückfallen.

Dies schien die Entscheidung gewesen zu sein, bis Esteban Masson in den letzten 20 Minuten plötzlich langsamer wurde. Dies ermöglichte Nick Yelloly wieder vorbeizuziehen und dem polnischen Team den zweiten Le Mans-Sieg in drei Jahren zu sichern.
Auch die 93. Ausgabe der 24-Stunden von Le Mans sorgte für viel Spannung und Nervenkitzel an der Strecke sowie vor den Fernsehgeräten. Einen Rückblick zu den ersten Rennstunden sowie zur Nachtphase gibt es in unserem Archiv.
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